Junge Frau am Videoschnittplatz - Symbolbild digitale MedieniStock 846843010

Was sind digitale Medien? 4 Kategorien, die man kennen sollte

Lesedauer: 7 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Was sind digitale Medien? Diese Frage klingt, als sei sie einfach zu beantworten. Bei genauer Betrachtung ist die Antwort aber alles andere als trivial. Es stimmt zwar, dass digitale Medien jene Medien umfassen, die digital codiert wurden. Will man einer Zirkeldefinition entkommen, ist diese Erkenntnis jedoch weiter zu erläutern. Bevor wir zu den verschiedenen Kategorien kommen und die wichtigsten Beispiele auflisten, sollten wir daher kurz klären, was ein Medium ist und was digitales Codieren bedeutet. Bereit? Los geht’s.

Die Begriffsgeschichte von „Medium“ ist so vielschichtig, dass wir uns hier darauf beschränken, dass das Wort ursprünglich aus dem Lateinischen kommt und so viel wie „Mitte“ bedeutete. „Vermitteln“ liegt da nicht fern und so kann man sich die Funktion eines Mediums auch gut merken:

Ein Medium speichert und vermittelt Information.

Dies kann analog oder digital geschehen. Wenn Sie genau wissen möchten, worin der fundamentale Unterschied besteht, dann lesen Sie z.B. hier weiter. Wir begnügen uns mit der Feststellung, dass wir es bei digitaler Information mit diskreten Werten zu tun haben, die mit Nullen und Einsen dargestellt (codiert) werden können, während analoge Information immer stufenlos (kontinuierlich) vorliegt und in dieser Form nicht codierbar ist.

Das Material der Trägermedien

Vor Erfindung des Computers gab es natürlich nur analoge Medien. Erinnern Sie sich mal zurück. War es nicht so, dass fast jedes Medium aus einem eigenen charakteristischen Material bestand? Bücher waren aus Papier, Schallplatten aus Schellack oder Vinyl, Fotonegative aus Zelluloid, Kassetten aus Magnetband usw.
Bei digitalen Medien ist das Material des Speichermediums hingegen unerheblich. Digitalisiert man Bücher, Musikstücke oder Fotos, dann können sie alle auf demselben Datenträger vorliegen, z.B. alle auf einer Festplatte oder alle auf einer DVD oder alle auf einem USB-Stick. Es gibt also digitale Trägermedien unterschiedlichen Materials, aber jedes Trägermedium ist universell einsetzbar. Bei analogen Speichermedien ist diese Universalität hingegen nicht gegeben. Eine Tonaufnahme kann z.B. nicht auf Papier gespeichert werden, ein Video nicht auf einer Schallplatte usw.

Vom Byte zum Zettabyte

Den ersten Digitalcomputer gab es mit dem Zuse Z3 seit 1941. Der Rechner wog ca. eine Tonne und hatte eine Speicherkapazität von 176 Byte. Doch der Weg ins digitale Zeitalter war beschwerlich. Das erste Digitalfoto entstand zwar schon 1957 (siehe Abbildung), aber selbst im Jahr 1986 war schätzungsweise weniger als 1 % der globalen Speicherkapazität digital.

Erstes Digitalfoto. Scan eines Analogfotos durch Russel Kirsch.

Mittlerweile hat sich das Verhältnis natürlich umgekehrt und mehr als 99% der weltweiten Speicherkapazität ist digital, wobei das Datenaufkommen mit einer Verdopplungsrate von etwa zwei Jahren rasant wächst. Im Jahr 2025 wird die Gesamtheit an digitalen Daten nach heutigen Hochrechnungen bei etwa 175 Zettabyte liegen (ein Zettabyte entspricht einer Trilliarde Bytes). Die Phase seit Überschreiten der Zettabyte-Marke (um das Jahr 2012) wird übrigens als Zettabyte-Ära bezeichnet.

Welche digitalen Medien gibt es? 4 Kategorien und 16 Beispiele

1. Medieninhalte

Ein paar Medieninhalte haben wir ja bereits benannt, und wir werden die Liste auch noch erweitern, können aber natürlich nur die wichtigsten aufführen, denn im Prinzip fällt jeder Inhalt darunter, der digital codiert wurde, Multimedia-Dateien natürlich eingeschlossen.

Wir haben somit:

  • a) digitale Bilder: Fotos (JPEGs), Illustrationen, Grafiken
  • b) digitale Videos ohne Ton (Animationen, Stummfilme) und mit Ton (Filme, Musikvideos etc.)
  • c) digitale Audios: Musik (MP3s), Podcasts, Hörspiele
  • d) digitale Texte: E-Books, Online-Zeitungen, Blogs, Dokumente (PDFs) usw.5. Software und insbes. Computerspiele

2. Trägermedien

Wie oben beschrieben, sind digitale Trägermedien universell einsetzbar und können alle Inhalte bzw. jede diskret vorliegende Information speichern.

Die wichtigsten nicht-flüchtigen* Trägermedien sind:

  • a) Optische Datenspeicher: CDs, DVDs, Blu-ray Discs etc.
  • b) Magnetische Datenspeicher: Festplatten (engl. Hard Disk Drives, HDDs), Wechselfestplatten: z.B. Iomega REV, Bandlaufwerke: z.B. Linear Tape Open (LTO)
  • c) Solid-State-Speicher: Solid-State-Festplatten (SSDs), USB-Sticks, Flash-Speicherkarten (SD, CF etc.)

Nebenbei: Wechselfestplatten sind heute kaum noch in Gebrauch; bekannter (aber genauso historisch) ist die Diskette, die ebenfalls magnetisch funktioniert, aber nicht aus einer festen, sondern aus einer „wabbeligen“ Scheibe (engl. floppy disk) besteht.

* Flüchtig ist z.B. der Arbeitsspeicher eines Computers. Er wird gelöscht, sobald kein Strom mehr fließt.

Alle unter a) genannten Medieninhalte können natürlich über verschiedene Geräte genutzt und über zahlreiche Übertragungskanäle verbreitet werden. Oft werden auch Geräte oder Kanäle als Medien bezeichnet.

3. Mediengeräte

Mediengeräte sind beispielsweise:

  • a) PCs: Laptops, Desktop-Rechner etc.
  • b) Mobilgeräte: Smartphones, Tablets
  • c) Smarte Fernseher, digitale Kinoprojektoren
  • d) Digitale Radioempfangsgeräte

4. Verbreitungskanäle

Typische Verbreitungskanäle digitaler Medien sind:

  • a) Internetseiten
  • b) Streamingdienste / Mediatheken
  • c) Digitales Radio: Digital Audio Broadcasting (DAB)
  • d) Digitales Fernsehen: Digital Video Broadcasting (DVB)
  • e) Messenger-Dienste

Werden digitale Medien im Internet veröffentlicht (online gestellt), so spricht man auch von Onlinemedien.

Was bedeuten die Begriffe Paid, Owned und Earned Media?

Ein weiteres Unterscheidungskriterium bei digitalen Medien bezieht sich auf die Urheberschaft und die Eigentumsverhältnisse. Die genannten Begriffe stammen aus dem Online-Marketing.

  1. Medien, die selbst produziert wurden und sich im Eigenbesitz befinden, bezeichnet man als Owned Media.
  2. Medien, die bei Content-Anbietern eingekauft und bezahlt wurden, bezeichnet man als Paid Media.
  3. Medien, die ohne Gegenleistung von Dritten erstellt wurden und die positiv über die eigene Marke, das eigene Unternehmen oder Produkt berichten, bezeichnet man als Earned Media. Das können z.B. Blogartikel, YouTube-Videos, Instagram-Posts oder Podcasts sein.

Natürlich träumt jeder Marketing-Manager davon, möglichst viel Earned Media mit hoher Reichweite im Portfolio zu haben. Tatsächlich ist das aber sehr schwierig. Schließlich ist kostenlose Werbung durch Dritte so etwas wie der heilige Gral des Content-Marketings.
Die wünschenswerten Berichte und Statements bekommt man natürlich auch, wenn man Influencer oder Affiliate-Marketer entsprechend honoriert. Das wären dann aber freilich Fälle von Paid Media.

Digitale Medien verwalten mit dem Media Hub von teamnext

Egal ob Paid oder Owned Media – digitale Mediendateien müssen professionell verwaltet werden, wenn man den maximalen Nutzen aus ihnen ziehen möchte. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Digital Asset Management (DAM). Gute Content-Dateien werden hier zu Recht als Vermögenswerte verstanden. Dieser Philosophie ist auch unsere Lösung verpflichtet. Die cloudbasierte Medienverwaltung von teamnext richtet sich an Kunden, die größere Medienpools erschließen, pflegen und nutzen müssen. Der teamnext | Media Hub unterstützt dabei alle gängigen Bild-, Video- und Audioformate (einschließlich von Kamera-RAW-Formaten und Vektorgrafiken) sowie alle gebräuchlichen Formate und Dokumente im Office-Bereich. Eine Übersicht zu den unterstützten Dateiformaten finden Sie hier.

Falls wir Sie neugierig gemacht haben und Sie die verschiedenen Funktionen unserer Medienverwaltung gerne ausprobieren möchten, dann können Sie sofort loslegen, indem Sie eine kostenlose 14-tägige Testphase für den teamnext | Media Hub starten. Zusätzlich können Sie natürlich jederzeit einen Termin für eine kostenlose Online-Produktdemo mit einem unserer Experten buchen. Benutzen Sie hierfür einfach unser Kontaktformular.

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