Logo teamnext Media Hub - Ausschnitt - Symbolbild Skalierung von Vektorgrafiken

Was sind Vektorgrafiken? Und welche Formate gibt es?

Lesedauer: 8 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie gezielt nach diesem Beitrag gesucht haben, werden Sie vermutlich schon ahnen, dass Vektorgrafiken anders funktionieren als Bildformate wie z.B. JPEG, PNG oder TIFF. Letztere basieren auf Pixeln, während Vektorgrafiken – wie der Name schon sagt – auf Vektoren basieren.

Der elementare Unterschied zwischen Vektor- und Pixelformaten

Pixelbasierte Grafiken werden über ein Raster erzeugt, sie werden daher auch als Rastergrafiken bezeichnet. Hier gilt: Je größer das Raster, desto mehr Pixel, desto größer die Datei. Zeigt eine Rastergrafik einen Kreis, bekommt dieser immer Kanten, wenn man nur weit genug ins Bild reinzoomt, schließlich wird in der Datei an keiner Stelle definiert, was ein Kreis ist. Mit Pixeln lässt sich ein Kreis also nur annäherungsweise (approximativ) abbilden.

Vektorgrafiken hingegen speichern tatsächlich mathematisch darstellbare Inhalte – denn nichts anderes tun Vektoren in diesem Kontext – sie dienen als Hilfsmittel, um Form und Position geometrischer Objekte zu beschreiben. Ein Kreis wird in einer Vektorgrafik so definiert, wie wir es aus der Schule kennen: über Mittelpunkt und Radius. Zusätzlich kann in einer Vektorgrafik z.B. festgelegt werden, welche Farbe die Kreislinie haben soll, wie dick oder dünn die Linie im Verhältnis zum Radius sein soll usw.

Achtung: Absolute Größen spielen bei Vektorgrafiken keine Rolle, alle Bildelemente werden relativ zueinander beschrieben. Daher lassen sich Vektorgrafiken auch verlustfrei skalieren. In eine Vektorgrafik, die einen Kreis zeigt, kann beliebig reingezoomt werden, ohne dass sich an irgendeiner Stelle Kanten zeigen würden (vom Pixelraster des Monitors abgesehen).

Vergleich von Vektorgrafiken und Rastergrafiken bei Skalierung

Vergleich von Vektorgrafik und Rastergrafik. Vektorgrafiken lassen sich ohne Qualitätsverlust vergrößern.

Neben der Skalierbarkeit haben Vektorgrafiken den Vorteil, dass sie relativ wenig Speicherplatz benötigen, schließlich ist es viel effizienter, geometrische Objekte mathematisch zu beschreiben, als den Farbwert jedes Pixels einzeln zu definieren.

Begrenzter Gültigkeitsbereich

An diesem Punkt wird aber schon deutlich, wie begrenzt der Gültigkeitsbereich für Vektorgrafiken ist. Objekte können natürlich nur dann mit Vektoren beschrieben werden, wenn sie entsprechend geformt sind. Gebilde, die sich aus Pfaden (Startpunkt, Endpunkt) oder sogenannten grafischen Primitiven (Linien, Kreise, Polygone etc.) zusammensetzen, lassen sich hervorragend in mathematische Sprache überführen. Für die ungeordneten Strukturen, die Fotos, Gemälde oder Handzeichnungen ausmachen, gilt das nicht. Diese können nicht durch Formeln, sondern nur durch kleinteiliges Verarbeiten aller Bildpunkte erfasst werden.

An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass sich der Begriff Vektorgrafik eher auf zweidimensionale Inhalte und nicht auf räumliche Modellierungen bezieht.

Nun, da wir wissen, was Vektorgrafiken ausmacht, möchten wir Ihnen im folgenden Abschnitt die wichtigsten Formate kurz vorstellen.

Die 6 wichtigsten Formate für Vektorgrafiken

1. AI – Adobe Illustrator Artwork

AI steht für das proprietäre Format des vektorbasierten Grafik- und Zeichenprogramms Adobe Illustrator. Es unterstützt mehrere Ebenen und Transparenz. AI-Dateien können auch mit anderen Programmen angesehen und eingeschränkt bearbeitet werden (z.B. mit Adobe Acrobat). Das volle Funktionsspektrum wird aber nur in Illustrator bereitgestellt.

2. CDR – CorelDraw File Format

CDR steht für das proprietäre Format des vektorbasierten Grafikprogramms CorelDraw. CDR-Dateien können auch mit anderen Programmen angesehen und von dort in andere Formate konvertiert werden (z.B. mit IrfanView). Die Quelldaten lassen sich aber nur in CorelDraw bearbeiten.

3. SVG – Scalable Vector Graphics

Scalable Vector Graphics bedeutet wörtlich übersetzt skalierbare Vektorgrafiken. Das SVG-Format ist ein standardisiertes Format für zweidimensionale Vektorgrafiken und wurde insbesondere für die responsive Wiedergabe von Grafiken auf Webseiten entwickelt. Technisch basiert das Format auf der Auszeichnungssprache XML. SVG-Dateien können in jedem Browser geöffnet und angesehen werden. Für die Bearbeitung einer SVG-Datei benötigt man allerdings Programme wie Adobe Illustrator oder CorelDraw.

4. WMF – Windows Metafile

Das WMF-Format ist ein vektorbasiertes Grafikformat von Microsoft, das ggf. auch Rastergrafiken einbinden kann. Es wurde als natives Vektorformat für Microsofts Office-Anwendungen Word, PowerPoint und Publisher entwickelt und ermöglicht den Austausch von Grafiken über verschiedene Programme hinweg, z.B. über die Windows-Zwischenablage. Windows Enhanced Metafile (EMF) ist eine Weiterentwicklung von WMF, die u.a. höhere Farbtiefen unterstützt.

5. EPS – Encapsulated PostScript File

EPS steht für Encapsulated Postscript. Das Format basiert – wie der Name schon sagt – auf der Seitenbeschreibungssprache PostScript, die speziell für das elektronische Publizieren und Ausdrucken von Dokumenten konzipiert wurde. Das EPS-Format wurde wie das allseits bekannte Portable Document Format (PDF) von Adobe entwickelt und gilt als dessen Vorgänger.

6. PDF – Portable Document Format

Das PDF-Format* kennen Sie natürlich. In gewisser Weise muss es in Klammern stehen, da es, anders als die oben genannten Formate, auch Rastergrafiken speichern kann. Tatsächlich liegen PDF-Dokumente meistens in Mischform vor: Während Schriften fast immer vektorisiert gespeichert werden, können Digitalfotos natürlich nur als Rastergrafik in das Dokument eingebettet werden.

Tipp: Lesen Sie hier, wie Sie reine Bilddateien als PDF speichern.
Texte aus PDF-Dateien extrahieren: mit unserem Online-Tool.

* Da das F in PDF für Format steht, müsste es eigentlich PD-Format heißen. Im Sprachgebrauch konnte sich diese Logik freilich nicht durchsetzen.

Wofür verwendet man Vektorgrafiken?

Zweidimensionale Vektorgrafiken können für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden. Am häufigsten werden Ihnen Vektorgrafiken bei Logos und Schriftzügen begegnen. Weitere Anwendungsfälle sind beispielsweise:

    • Infografiken
    • technische Diagramme
    • künstlerische Illustrationen
    • Landkarten und Stadtpläne
    • Schriftarten
    • Comics

Mit welchen Programmen lassen sich Vektorgrafiken bearbeiten?

Das kommt natürlich ganz darauf an, um was für eine Vektorgrafikdatei es sich handelt. Proprietäre Dateiformate wie AI oder CDR bearbeitet man idealerweise mit der ursprünglich dafür vorgesehenen Anwendung, also AI-Dateien mit Adobe Illustrator und CDR-Dateien mit CorelDraw. Das heißt aber nicht, dass es nicht möglich ist, diese Formate auch mit alternativen Programmen zu bearbeiten. Mit der freien Software Inkscape lassen sich z.B. alle der oben genannten Formate öffnen und bearbeiten.
Im Folgenden listen wir die wichtigsten Vektorgrafikprogramme für Sie auf. In Klammern stehen die Betriebssysteme, für die das jeweilige Programm vorgesehen ist.

    • Adobe Illustrator (Windows, macOS)
    • Affinity Designer (Windows, macOS)
    • Apache OpenOffice Draw (Windows, macOS, Linux)
    • CorelDraw (Windows, macOS)
    • FreeHand (Windows, macOS)
    • Inkscape (Windows, macOS, Linux)
    • Karbon (Linux)
    • PhotoLine (Windows, macOS)
    • LibreOffice Draw (Windows, macOS, Linux)
    • Synfig (Windows, macOS, Linux)
    • Xara Designer Pro (Windows)
    • Xfig (Linux)

Wie erstellt man eine Vektorgrafik?

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Vektorgrafik zu erstellen.

Möglichkeit 1: Aus dem Nichts (engl. from scratch). In diesem Fall wird die Grafik ausschließlich mit den Mitteln des Vektorgrafikprogramms gezeichnet.

Möglichkeit 2: Durch Vektorisierung einer bereits bestehenden Rastergrafik. Dies kann z.B. eine eingescannte Vorzeichnung sein. Durch Nachzeichnen der Linien im Vektorgrafikprogramm wird die Grafik vektorisiert. Bei vielen Programmen ist dies mittlerweile ohne händisches Zutun möglich. Eingestellt werden müssen lediglich Dinge wie:

    • die Detailstufe der Vektorisierung
    • die Farbtiefe des Zielformats
    • die Transparenz des Hintergrunds

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