Pixelbasierte Grafiken werden über ein Raster erzeugt, sie werden daher auch als Rastergrafiken bezeichnet. Hier gilt: Je größer das Raster, desto mehr Pixel, desto größer die Datei. Zeigt eine Rastergrafik einen Kreis, bekommt dieser immer Kanten, wenn man nur weit genug ins Bild reinzoomt, schließlich wird in der Datei an keiner Stelle definiert, was ein Kreis ist. Mit Pixeln lässt sich ein Kreis also nur annäherungsweise (approximativ) abbilden.
Vektorgrafiken hingegen speichern tatsächlich mathematisch darstellbare Inhalte – denn nichts anderes tun Vektoren in diesem Kontext – sie dienen als Hilfsmittel, um Form und Position geometrischer Objekte zu beschreiben. Ein Kreis wird in einer Vektorgrafik so definiert, wie wir es aus der Schule kennen: über Mittelpunkt und Radius. Zusätzlich kann in einer Vektorgrafik z.B. festgelegt werden, welche Farbe die Kreislinie haben soll, wie dick oder dünn die Linie im Verhältnis zum Radius sein soll usw.
Achtung: Absolute Größen spielen bei Vektorgrafiken keine Rolle, alle Bildelemente werden relativ zueinander beschrieben. Daher lassen sich Vektorgrafiken auch verlustfrei skalieren. In eine Vektorgrafik, die einen Kreis zeigt, kann beliebig reingezoomt werden, ohne dass sich an irgendeiner Stelle Kanten zeigen würden (vom Raster des Monitors abgesehen).
Neben der Skalierbarkeit haben Vektorgrafiken den Vorteil, dass sie relativ wenig Speicherplatz benötigen, schließlich ist es viel effizienter, geometrische Objekte mathematisch zu beschreiben, als den Farbwert jedes Pixels einzeln zu definieren.
An diesem Punkt wird aber schon deutlich, wie begrenzt der Gültigkeitsbereich ist. Objekte können natürlich nur dann mit Vektoren beschrieben werden, wenn sie entsprechend geformt sind. Gebilde, die sich aus Pfaden (Startpunkt, Endpunkt) oder sogenannten grafischen Primitiven (Linien, Kreise, Polygone etc.) zusammensetzen, lassen sich hervorragend in mathematische Sprache überführen. Für die ungeordneten Strukturen, die Fotos, Gemälde oder Handzeichnungen ausmachen, gilt das nicht. Diese können nicht durch Formeln, sondern nur durch kleinteiliges Verarbeiten aller Bildpunkte erfasst werden.
An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass sich der Begriff Vektorgrafik eher auf zweidimensionale Inhalte und nicht auf räumliche Modellierungen bezieht.
Nun, da wir wissen, was Vektorgrafiken ausmacht, möchten wir Ihnen im folgenden Abschnitt die wichtigsten Formate kurz vorstellen.