DRM basiert auf technischen Lösungen, mit denen die Nutzung und Distribution von digitalen Medien umfassend kontrolliert werden kann. Das erlaubt gezielte Beschränkungen und eine genau geregelte Monetarisierung von digitalem Content. Im Ergebnis heißt das, dass
- a) nur autorisierte Nutzer Zugang zu geschützten Inhalten erhalten.
- b) Inhalte nur so verwendet werden können, wie vom Rechteinhaber vorgesehen.
In der Praxis kann das z.B. bedeuten, dass ein E-Book nur auf einem bestimmten Gerät gelesen oder ein Video nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums abgespielt werden kann.
Am häufigsten werden sicherlich Filme, E-Books und Musikdateien mit DRM-Maßnahmen geschützt, aber auch bei Softwareprodukten, Bilddateien oder PDF-Dokumenten finden entsprechende Verfahren Anwendung.
Schutzmechanismen
Die technischen Schutzmechanismen lassen sich in zwei verschiedene Klassen aufteilen:
1) aktive Schutzmechanismen
2) passive Schutzmechanismen
In die erste Klasse fallen z.B. Verschlüsselungsverfahren, die dem Kopierschutz dienen. Zudem können durch Verschlüsselung (Kryptografie) unberechtigte Nutzungen und Veränderungen verhindert und digitale Signaturen authentifiziert werden.
Deutlich sichtbare Wasserzeichen, die sich nur mit höherem Aufwand entfernen lassen, sorgen ebenfalls für aktiven Schutz.
Passive Schutzmechanismen zielen hingegen nicht darauf ab, Zugriffe zu verhindern oder Medien unbrauchbar zu machen. Sie dienen in erster Linie der Markierung und sorgen dafür, dass die Verbreitungswege digitaler Medien nachvollzogen werden können. Man muss sie als sinnvolle Ergänzung zu den „harten Maßnahmen“ verstehen.
Entscheidend sind hier steganografische Verfahren, die das Verbergen von Informationen ermöglichen und bei digitalen Wasserzeichen und Fingerabdrücken Anwendung finden (digitale Fingerabdrücke zeichnen sich zusätzlich durch Einzigartigkeit aus). Markierungen dieser Art sind für menschliche Betrachter nicht wahrnehmbar und können nur mit Hilfe spezieller Algorithmen ausgelesen werden. Zudem sind sie mit dem Medium verwoben und können nur schwer entfernt werden. Sie dienen meistens dem Nachweis der Urheberschaft und werden dementsprechend zur Rechteverfolgung von Bildern und Videos im Internet eingesetzt.
Beispiel: digitales Wasserzeichen
Abbildung (2) zeigt ein Foto mit digitalem Wasserzeichen (erstellt mit Digimarc). Der Unterschied zu Abb. (1) ist mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. Nur wenn man den Kontrast des Wasserzeichens extrem erhöht, wird es erkennbar. Siehe Abb. (3) und (4).
Klassische Metadaten-Container
Üblicherweise werden auch in den separat vom Inhalt angelegten Metadaten-Containern (wie z.B. XMP oder IPTC-IIM) Lizenzdaten und Copyright-Vermerke untergebracht. Diese können aber ohne größeren Aufwand manipuliert oder entfernt werden und bieten für sich genommen keinen weiteren technischen Schutz. Trotzdem ist das Schreiben rechtlicher Hinweise in die Metadaten-Container natürlich sinnvoll, um Urheber- oder Lizenzrechte geltend zu machen.