Unter Digitalisierung versteht man die Umwandlung von Informationen in die elektronische Sprache der Bits und Bytes. Liegen die Daten erst einmal digital vor, können sie von Computersystemen weiterverarbeitet werden und durch sachliche Verknüpfung, Interpretation und Bewertung die Grundlage für neues Wissen bilden. Dieser Prozess, der auch als „digitale Wertschöpfung“ bezeichnet wird, ist eine Basistechnologie des digitalen Zeitalters.
Darüber hinaus entsteht auch durch den Austausch digitaler Daten immer wieder neues Wissen mit enormen Möglichkeiten der Wertschöpfung. Damit digitale Kommunikation überhaupt erfolgen kann, mussten natürlich zunächst grundlegende Techniken der Vernetzung erfunden und entwickelt werden. Darunter fällt insbesondere die Nutzung verschiedener Datenübertragungstechnologien über kabelgebundene Netzwerke, später auch zunehmend über Mobilfunknetze. Spätestens seit Mitte der 90er Jahre kennen wir dieses Netzwerk unter der Bezeichnung Internet. Beim Internet handelt es sich natürlich um DAS Kommunikationsmedium des digitalen Zeitalters. Es ist global angelegt, wird über standardisierte Verfahren abgesichert und schließt idealerweise keine politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Interessengruppen aus.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Mobilität, die mit digitaler Kommunikation einhergeht. Durch die Möglichkeit mobiler Datennutzung wird die Erstellung und Nutzung digitaler Information räumlich entkoppelt. Von fast jedem Ort aus kann man im digitalen Zeitalter kommunizieren. Diese Mobilität wurde wiederum erst durch die Entwicklung der Miniaturisierung von Computersystemen möglich, d.h. der Verkleinerung hardwaretechnischer Komponenten. Darüber hinaus mussten auch andere Eingabeformen und intuitive Benutzeroberflächen entwickelt werden, die dann insbesondere in Form des Smartphones zur breiten Nutzung mobiler Angebote geführt haben.
Wenn wir vom digitalen Zeitalter sprechen, dann auch deswegen, weil inzwischen jedes Individuum und alle übrigen Teile der Gesellschaft in eine datengetriebene Infrastruktur eingebettet wurden. Private Nutzerdaten, die wir im Netz hinterlassen, wurden Grundlage für neue Märkte und Geschäftsmodelle. Ständig entstehen weitere Social-Media-Plattformen, Messenger-Dienste und digitale Medienkanäle. Nutzergenerierte Inhalte (wie z.B. Memes) bilden eine Informations- und Bilderflut, der sich viele kaum noch entziehen können. In dieser Landschaft können Unternehmen nur überleben, wenn sie sich medial entsprechend professionalisieren (etwa über den Einsatz von KI-basierten DAM-Systemen*).
Dazu ein paar Beispiele und Statistiken: Waren Anfang der 10er Jahre Smartphones, Tablets oder Bordcomputer noch selten und teuer, sind es heute Standardgeräte, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Gleichzeitig ist das World Wide Web so allgegenwärtig, dass im Jahr 2020 bei den 14- bis 49-Jährigen in Deutschland 100 Prozent zu den Internetnutzern gehörten. Selbst bei den 60- bis 69-Jährigen lag der Anteil der Nutzer bei 93 Prozent. Nur bei Personen jenseits der 70 Jahre liegt der Nutzeranteil knapp unter 80 Prozent. Auch die Tatsache, dass der Anteil der Smartphone-Nutzer bei den 12- bis 13-Jährigen schon bei ca. 95 Prozent liegt, überrascht kaum, bringt aber die Verpflichtung mit sich, Kinder sowohl eigenverantwortlich als auch in der Schule auf die digitale Welt vorzubereiten.
* Die Abkürzung DAM steht für Digital Asset Management.